Einmal Europa. Einmal Schweiz
Kulturelle Phänomene zu beobachten, bringt mir Einsichten, die in der tagesaktuellen Berichterstattung meist untergehen. Das SINUS-Institut erforscht die Lebenswelten und den Wertewandel der Menschen. 2024 publizierte es ein aktuelles Gesellschaftsmodell der Schweiz. Philosophen, Soziologinnen, Historiker:innen u.a. diskutieren kulturelle Hintergründe aus ihrer Sicht. Ich zitiere Sergio Benvenuto, der in Rom lebt. In Europas Kulturzeitung Lettre International vom Herbst 2024 schrieb er den Text „Das Land belagert die Stadt“. Und Franz Derendinger fragt nach Ursachen des Populismus. Ich ergänze eigene Beobachtungen.
Das Land belagert die Stadtt
Europa ohne den Orient gibt es nicht
Rosmarie und ich waren ein paar Mal ostwärts unterwegs auf Reisen. Schon als Gymnasiast lernte ich aus Büchern in den Fächern Latein, Griechisch und Kulturgeschichte etwas weniges an Zusammenhängen kennen. An der Uni kam Hebräisch dazu und das Fach „Altes/Erstes Testament“. Der Nahe Osten und Persien rückten damit näher. Die Regionen im Vorderen und im Mittleren Orient liessen mich seither nicht mehr los. Ich bin dankbar für tolle Eindrücke auf Reisen mit Rosmarie und aus Büchern. Ein dickes Buch fasse ich hier zusammen: „Die Herkunft Europas – Eine Reise zum Ursprung unserer Kultur“. Verfasst hat es Bernhard Braun. Der Autor erzählt darin von manchen Orten, Landschaften sowie von kulturellen Ereignissen und Kriegen, denen wir auf die eine oder andere Art ebenfalls begegnet sind. Das Buch von Bernhard Braun – und weitere lesenswerte Literatur – sind eindrückliche Hilfsmittel, um enge Verbindungen von Orient und Okzident zu verstehen, mit Auswirkungen bis in die heutige Zeit.
Die Herkunft Europas
Europa. Eine Geschichte seiner Kulturen
Was macht Europa aus? Mehr als 2000 Jahre Kulturgeschichte durchforstet der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer auf seiner Reise durch das Kunstprodukt Europa. Der Kontinent sei ein Hybrid, schreibt er, filigran und zerbrechlich. Er bestehe aus Gegensätzen und Widersprüchen. Der Autor erkundet sie kenntnisreich und weist auf typische Signaturen Europas hin. Und welche Rolle spielt die Schweiz im europäischen Kontext? Eine anarchische, sagt der Historiker Oliver Zimmer. Lesen Sie 38 Seiten, die Sie zum Staunen bringen werden.
Europa
Mit Philipp Blom ein neues Narrativ suchen
Der Historiker und Philosoph Philipp Blom schrieb das Buch „Das grosse Welttheater“. Darüber führte er ein längeres Gespräch mit Frank M. Raddatz in der Kulturzeitung Lettre International. Auszüge davon bringt regekult.ch. Philipp Blom plädiert für ein neues Narrativ, für die Zusammenschau von Mensch und Natur. Reziproke Prozesse wären hilfreicher als Einbahnstrassen.
Schönheit und Desaster
Theopoesie als neuer Reiseführer
Es ist ein moderner Philosoph, der 20 Essays in ein Buch presst und daraus einen speziellen kulturgeschichtlichen Reiseführer macht. Peter Sloterdijk beschäftigt sich mit dem „Unternehmen Theopoetik“. Das griechische Theater, die katholische Liturgie, Poesien der Geduld, solche der Übertreibung und vieles mehr haben darin Platz. Es geht sprachgewaltig ums Dichten, Umdichten und Neudichten alter Geschichten. Gute Reise!
Mehr Platz für Theopoesie
Kennen Sie Mithras & Companie?
Aspekte und Themen rund um Religion(en) beschäftigen mich im Spannungsfeld von Religion – Gesellschaft – Kultur. In der Rubrik Mikroskop findet sich ein Artikel mit Schweiz-Bezug unter Gesellschaft: „Religiöse Landschaften erkunden“. Stichworte sind Alltagschristen, Humanisten, moderne Kirchenchristen usw. Der Text kreist um aktuelle religiöse Tendenzen bei uns – hier findet sich der direkte Zugang. In den folgenden Ausführungen weise ich auf historische Zusammenhänge hin sowie auf Parallelen in religiösen Kulturen unterschiedlicher Kontinente. Wie gingen und wie gehen Menschen mit Gottheiten um? Was wird seit alters verehrt? Der persisch-römische Gott Mithras ist dabei nur eine der wichtigen Figuren, die ägyptische Isis eine andere. Kommen Sie mit auf eine Zeit- und Weltreise! Sie skizziert mögliche Antworten auf heutige Fragen.
Vom Umgang mit Gottheiten – eine Weltreise
Wo steckt der Mensch? Was macht ihn aus?
Der französische Publizist Régis Debray schrieb vor der Coronavirus-Pandemie einen Text unter dem Titel „Das grüne Zeitalter“. Ich fasse ihn zusammen und füge Anmerkungen bei. Sie beziehen sich auf die Lektüre des Essays während der aktuellen Krise im März 2020. Dahinter verbirgt sich die Frage, ob sich der gleiche Text unter anderen Umständen auch anders liest. Unabhängig davon sind seine Überlegungen ein paar weiter führende Einsichten wert.
Das grüne Zeitalter
Maria trifft Kamakhya, Tara, Quan Am, Artemis & Co.
Der Monat Mai wird in der katholischen Kirche als Marienmonat gefeiert, zum Beispiel mit Mai-Andachten. Mein Text fragt nach Vergleichen von Maria mit Göttinnen in anderen Kulturen und Religionen. Welche Attribute wurden ab dem 5. Jahrhundert auf Maria übertragen? Ich berichte von Figuren, denen wir auf Reisen begegnet sind.
Maria und ihre Schwestern weltweit