Erfrischendes im Sommer

Ein kurzes Stück auf der Herzroute 99 unterwegs heute Abend: mit E-Bikes fahren wir von Niederscherli via Borisried auf die Bütschelegg zum Nachtessen. Die Aussicht in die Voralpen, ins Högerland und ins Mittelland geniessen wir, während die Hochalpen von Wolken eingehüllt sind. Bei der erfrischenden Fahrt hinunter nach Bern rundherum Kühe und Schafe auf Weiden. Idyllische Stimmungen mit einem schönen Sonnenuntergang und heranziehenden dunklen Wolken. Fünf Minuten vor Einsetzen eines heftigen Gewitterregens sind wir zuhause. Glück für uns – und die Natur.

Erfrischendes von oben im Sommer am 17. Juli. Die nächsten Tage ist Sonnenschein angesagt. Morgen steige ich wieder einmal auf den Niesen. Und übermorgen mit Rosmarie auf den Ammertenspitz. Frische Bergluft einatmen. Durchatmen.

Sommerferienzeit. Auch regekult macht Betriebsferien. Der letzte Eintrag stammt vom 30. Juni. Im Juli und bis Mitte August ist die Werkstatt geschlossen. Stoffe liegen jedoch herum. Ideen für neue Texte konkretisieren sich.

Was steht ab Mitte August in meiner Werkstatt auf dem Programm?
• Die Zeit der Renaissance, das 15. und 16. Jahrhundert, beleuchte ich anhand des dicken Buches von Bernd Roeck, „Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance“.
• Meine Herkunftsregion betrachte ich genauer im Lauf der Zeit: „Der Thurgau im späten Mittelalter“. Da liegen 4 Bände vor bei NZZ LIBRO. Sie entstanden rund um das 600-Jahr-Jubiläum zum Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418.
Zudem gibt es, herausgegeben von Peter Niederhäuser, den Band „Krise, Krieg und Koexistenz – 1415 und die Folgen für Habsburg und die Eidgenossenschaft“.
• Das Jahr 1460 in seinem Kontext fülle ich mit Leben: die Eidgenossen erobern den Thurgau. Die Universität Basel wird gegründet. Enea Silvio Piccolomini wird 1458 zu Pius II. und wirkt als Papst in Rom. Existieren hier Zusammenhänge? Oder war das Zufall?
• Zum Thurgau, genauer zu Arbon, präziser zu einer „Lebenswanderung“ schreibt mein Bruder Kurt, Historiker von Beruf, einen Einwurf mit Johann Heinrich Mayr (1768-1838). Mein Bruder hat in 13 Jahren Arbeit 3500 Seiten Manuskript durchgearbeitet und eine historisch-kritische Edition verfasst der autobiografischen Schriften von Johann Heinrich Mayr, genannt der „Libanon-Mayr“.
• Einen philosophischen Einwurf erwarte ich von einem Reisegefährten aus Deutschland zu Immanuel Kant.
• Als Religionswissenschaftler interessieren mich Parallelen, Übernahmen, Weiterentwicklungen zum Beispiel von Gottesbildern in den Weltreligionen. In der Begrifflichkeit von Otmar Keel heisst das „vertikale Ökumene“. Was sind Gemeinsamkeiten in Hinduismus, Buddhismus, bei Zoroastern, in Judentum, Christentum und Islam?
• Welche Auswirkungen hatte der 30-jährige Krieg auf das Verhältnis der Religionen und Konfessionen in Europa und darüber hinaus? Vor 300 Jahren begann er.
• Neuzeitliche religionssoziologische Untersuchungen zu Fragen rund um Religion, Konfessionen, Glaube liegen in der Schweiz vor. Es begann 1993 mit „JedeR ein Sonderfall?“ und wurde fortgesetzt. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert? Welche aktuellen Tendenzen zeichnen sich ab?

Die Arbeit in meiner Werkstatt „Religion Gesellschaft & Kultur“ wird mich „am Laufen“ halten. Nach Erfrischendem im Sommer.

Nun – so ist der Lauf des Lebens – die Herzroute 99 auf den Kopf stellen und ab heute Nacht auf der Route 66 weitergehen. Ein längeres Stück.

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