In Dzongs Zeremonien mit Mönchen feiern

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Auf unserer Reise durch das Himalaya-Königreich Bhutan meditiere ich in einem Dzong. In manchen Dzongs gibt es Gelegenheiten, bei Zeremonien der Mönche dabei zu sein. Ihre Rezitationen und Gesänge werden von Glocken, Trommeln und Blasinstrumenten begleitet. Weihrauch duftet. Kerzen leuchten. Wasser und Milch wird gereicht. Die Tempel sind farbig geschmückt. Buddha, Padmasambhava, Tara und manch andere Gestalt aus dem tibetischen Buddhismus bevölkern Altarräume. Alte Wandgemälde, voll mit detailreichen Erzählungen, schmücken die Anlagen. Wir erfahren nach und nach von religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründen – eine beeindruckende, uns fremde Bilderwelt mitten in waldreichen Regionen, umgeben von hohen Bergen, begegnet uns. Wenn möglich, klicken moderne Fotoapparate.

Ende April ist Vollmond. Darauf folgt der Monat Vesakha, er entspricht in etwa dem Mai bei uns. Im Monat Vesakha erlebte der historische Budda Shakyamuni Wichtiges für sein Leben. Darum beten Mönche in den Tagen um den Vollmond feierlich und ausgedehnt. Unser Reiseleiter, ein Ethnologe aus Deutschland und Kenner des tibetischen Buddhismus, freut sich, dass er seiner kleinen Reisegruppe so viel Einblick ins Klosterleben geben kann.

In jeder grösseren Ortschaft steht, oft auf einem Felsen, ein mächtiger Dzong, eine Klosterburg. Sie ist in Bhutan Kloster und ziviles Verwaltungsgebäude unter einem Dach. Weil im Tempel nicht fotografiert wird, lässt sich ruhig sitzen und meditieren. Der Besuch von Dzongs gehört zu den Höhepunkten der Reise.

Der Dzong von Punakha, erbaut 1637, liegt nicht auf einem Felsen, sondern am Zusammenfluss von Mo-Chhu (Mutterfluss) und Po-Chhu (Vaterfluss). Er gilt als schönster und wichtigster Dzong in Bhutan. Punakha ist die heimliche Hauptstadt für die Landbevölkerung. In diesem Dzong bekam der aktuelle König 2008 die Rabenkrone aufgesetzt. Vor den Mauern blühen Jakanda-Bäume.
Foto Rosmarie Buenzli-Buob

Himalaya-Riesen als topgraphische Höhepunkte sehen wir auf unserer Fahrt vom Osten in den Westen des Landes leider nicht. Ende April, Anfang Mai verstecken sich die Berggottheiten auf den hohen Gipfeln hinter Wolken. Selbst auf Passhöhen mit Weitblick zeigen sich keine schönen Aussichten. Nur Dutzende Gebetsfahnen erinnern daran, im tibetischen Buddhismus unterwegs zu sein. Darum kaufen wir Postkarten mit Schneegipfeln und ein schönes Buch über das Königreich, in dem auch Berge bei Prachtswetter abgebildet sind. Immerhin können wir zu Beginn unserer Expedition auf dem Flug von Delhi nach Guwahati eine lange Kette von Bergspitzen bewundern, u. a: die Chomolungma (Mount Everest) und den Makalu. Alle weiss überzuckert, Himalaya bedeutet ja „Wohnsitz des Schnees“.

In Bhutan, im Land des Donnerdrachens, ist der Buddhismus seit dem 8. Jahrhundert tibetisch geprägt. Passrouten zwischen Bhutan und Tibet gäbe es auch heute, sie sind jedoch gesperrt.

Um noch etwas mehr von dieser alten Religion, Kultur & Gesellschaft zu spüren, ist ein Besuch im Tibet lohnenswert. Wir werden auf anderen Wegen dorthin reisen.

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